Lose und feste Zahnspange unterscheiden sich nicht nur in der Art der Befestigung. Sie unterscheiden sich vor allem in der Wirkungsweise. Was aber nicht heißt, dass alle festen Zahnspangen gleich sind. Ebenso wenig sind alle losen Zahnspangen gleich. Aus den Unterschieden ergeben sich ihre Einsatzmöglichkeiten.
Aufbau der losen Zahnspange
In ihrer klassischen Form besteht die lose Zahnspange aus einer Art Kunststoffplatte und Drähten, die diese Platte an den Zähnen festhalten. Die Kunststoffplatte ist meistens unterteilt, wobei die einzelnen Teile über spezielle Schrauben verbunden sind. Mit diesen Schrauben lassen sich die einzelnen Teile der Platte verschieben. So kann man zum Beispiel damit einen Kiefer dehnen. Dann drückt die eine Seite der Platte gegen die rechten Zähne und die andere Seite gegen die linken und die Zähne bewegen sich auseinander. Das geht mit einzelnen Zähnen genauso wie mit ganzen Zahngruppen. Eines haben jedoch alle Bewegungen gemeinsam, die Zähne werden nur gedrückt, bzw. gezogen. Sie kippen. (Lies dazu auch den vorherigen Beitrag.) Sie wird daher meist für grobe Vorarbeiten oder für sehr einfache Zahnbewegungen verwendet, bei denen genau diese Kippbewegungen beabsichtigt sind.
Was kann die lose Zahnspange?
Wenn es dagegen um Ober- und Unterkiefer geht, ist die lose Zahnspange sehr vielseitig. Sie kann die Kiefer:
Ein Beispiel für den letzten Fall: Nehmen wir an, der untere Kiefer liegt zurück und die oberen Zähne stehen vor. Die lose Zahnspange verändert dann die Lage der Kiefer, sodass die oberen Zähne weniger vorstehen.
Aligner – die neuen Losen
Mittlerweile gibt es aber auch lose Zahnspangen, die etwas mehr können. Man nennt sie Aligner. Das sind durchsichtige Schienen, die jeden Zahn rundherum fassen und dadurch eine bessere Kontrolle über die Zahnbewegungen ermöglichen. Sie verursachen recht präzise Bewegungen, aber nicht bei allen Bewegungsarten gleich gut. Auch der Beweis, dass sie genauso effektiv arbeiten wie festsitzende Zahnspangen, steht nach wie vor aus. Zu diesen Schienen aber mehr in Kapitel 24. Jetzt zuerst zu der zweiten Gruppe.
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