Hierbei handelt es sich um eine Frage, die sich viele Eltern stellen. Leider hält sich immer noch das hartnäckige Gerücht, dass es keinen Sinn mache, zum Kieferorthopäden zu gehen, bevor die bleibenden Zähne komplett da sind. Erschreckenderweise gibt es auch viele Mediziner, die diese These vertreten. Fakt ist aber auch, dass es so unter anderem auch möglich ist, den „perfekten Zeitpunkt“ zum Start der Behandlung zu verpassen.
Im Idealfall solltest Du mit Deinem Kind einen Termin beim Kieferorthopäden vereinbaren, kurz bevor es eingeschult wird. Denn: Es kann vorkommen, dass sich Kiefer und Zähne in diesem Alter nicht gleichmäßig entwickeln. Und genau dann ist es sinnvoll, möglichst früh mit der Behandlung zu starten. Sollte der Kiefer zum Beispiel schon „fertig“ sein, die Zähne aber noch nicht, kann es im Worst Case sein, dass diese gezogen werden müssen.
Hinzu kommt, dass Behandlungen, die zu spät durchgeführt werden, meist deutlich aufwendiger sind.
Natürlich kann es sein, dass der Kieferorthopäde Dein Kind und Dich wieder nach Hause schickt, weil noch kein Handlungsbedarf besteht. In jedem Fall wird er kontrollieren, ob Wachstum, Zahnentwicklung und Reife im Kiefer zusammenpassen.
Und selbst wenn ihr wieder unbehandelt und ohne Aussicht auf einen schnellen Behandlungsstart nach Hause gehen solltet: Immerhin kannst Du so auf der sicheren Seite sein und weißt, dass Du den Start nicht verpasst hast.
Übrigens: Ein früher Behandlungsstart wird als „interzeptive Behandlung“ bezeichnet. Oft reicht es dann aus, die Fehlstellung zum Beispiel mit einer losen Spange zu korrigieren.
Bei Kindern, die beispielsweise im Alter zwischen sechs und sieben Jahren zum ersten Mal beim Kieferorthopäden sind, um eine „Bestandsaufnahme“ machen zu lassen, wird hin und wieder festgestellt, dass der Oberkiefer gedehnt werden muss. Dies ist dann der Fall, wenn ein zu schmaler Oberkiefer dafür sorgt, dass die Zähne „verschachtelt“ wachsen. Und genau das kann zu einer Art von Fehlbelastung führen, die auch das Zähneputzen erschwert.
Doch keine Sorge! Mit einer pünktlichen Behandlung lassen sich in der Regel auch hier tolle Ergebnisse erzielen!
Mit Hinblick auf den ersten Besuch beim Kieferorthopäden gilt: Lieber einmal zu früh als zu spät. Als guter Zeitraum gilt das Alter rund um die Einschulung. In den meisten Fällen geht es hier dann darum, eine etwaige Kieferfehlstellung zu beseitigen bzw. zu normalisieren. Dies funktioniert natürlich auch dann, wenn sich noch nicht alle bleibenden Zähne gezeigt haben.
Im Zweifel kannst Du natürlich auch den Kieferorthopäden, den Du Dir ausgesucht hast, ansprechen und ihm sagen, dass Du unsicher bist, ob Du vorbeikommen sollst oder nicht. Und wie bereits erwähnt: Ein „Kommen Sie am besten in einem Jahr wieder!“ ist definitiv besser als ein zu später Behandlungsstart.
Hast Du gewusst, dass viele Patienten beim Kieferorthopäden zu spät mit ihrer Behandlung starten? Dabei gestalten sich die Behandlungen, die früher starten, meist viel unkomplizierter. In einem korrigierten Kiefer können die Zähne dann meist noch besser wachsen bzw. ihre Position finden. Aber für wann solltest Du eigentlich zum ersten Mal mit Deinem Nachwuchs einen Termin vereinbaren?