Ab und zu entstehen Technologien, die den bisherigen Status quo völlig verändern. Dreidimensionale Röntgentechnik (3D-Röntgenstrahlen) wird manchmal als eine solche Technologie bezeichnet. Die Fähigkeit, den Mund eines Patienten in lebensähnlichen drei Dimensionen zu sehen, bedeutet eine genauere Diagnose und eine bessere kieferorthopädische Behandlung.
Weniger Strahlung durch mehrere Bildansichten gleichzeitig
Das 3d Röntgen, sie so genannte Cone Beam Computed Tomography (CBCT), gibt es jetzt seit etwa zehn Jahren (2001). Die Geräte sind sehr teuer, aber je nach Diagnose von grossem Nutzen, so dass sie langsam aber sicher Einzug in die Praxen erhalten. Ähnlich wie ein medizinischer CT-Scan, sind CBCT-Scans sind schneller und erzeugen deutlich weniger Strahlung. Medizinische CT-Scans des Kopfes dauern zwischen 3 und 5 Minuten, während CBCT-Scans ihre Ergebnisse in etwa 10 Sekunden liefern, bei bis zu 100 Mal weniger Strahlung.
Bei 3D-Röntgenaufnahmen macht die Software den Unterschied
Dasentschiedende der CBCT-Technologie ist tatsächlich in der Computer-Software. Röntgenstrahlen gehen durch den Patienten gehen und treffen auf einen Sensor. Dann zeichnet ein Computer den jeweils gescannten Beriech aus jedem Winkel auf. Alle Daten aller Ansichten werden zusammengefügt und die Software berechnet ein dreidimensionales Modell. Der Arzt kann dann dieses Bild drehen und wenden und aus jeder Perspektive betrachten.
Mehr Informationen und weniger Einzelbilder durch 3D-Röntgen
Durch die vielen Daten, die bei einer einzigen Aufnahme gesammelt werden, können mehrere ansonsten separate Bilder so gleichzeitig erzeugt werden. Aus einem einzigen CBCT-Scan kann ein Arzt ein 3D-Modell, einen Panoramaaufnahme, einen seitliches Fernröntgen, eine Kiefergelenksaufnahme, Einzelzahnfilme, Bissflügel oder Aufbissaufnahmen und andere Aufnahmen erstellen, ohne den Patienten wieder mehr Strahlung auszusetzen.
Warum hat nicht jeder Zahnarzt 3d Röntgen?
Ja, jede Technik hat auch Nachteile, so auch das 3d Röntgen. Verwendet man nur einzelne Bilder, wie z.B. eine Panorama Aufnahme, ist sie meist nicht so präzise wie eine herkömmliche digitale Röntgenaufnahme. Ausserdem ist die Strahlenbelastung bei der Erzeugung mehrer Bilder gering, aber bei Einzelaufnahmen, ebenfalls meist noch höher als bei herkömmlichen Geräten. Hinzu kommen Kosten, nicht nur in der Anschaffung für den Arzt, sondern auch für den Patienten. Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen derzeit in der Regel keine 3d Aufnahme, die meisten privaten (Zusatz)Versicherungen allerdings schon. Es ist also letztlich entscheidend, genau abzuwägen, für wen ist solch eine 3d Aufnahme sinnvoll, bei wem kann nicht mit einfacheren und kostengünstigeren Massnahmen vorgegangen werden. Ist diese Indikation genau überlegt, ist das 3d Röntgen eine hervorragende und einzigartige Ergänzung zu herkömmlichen Röntgenverfahren. Als alleinige Lösung allerdings noch nicht für Kieferorthopäden zu empfehlen. Hier ist ein Spezialistennetzwerk, zu dem man bei entsprechender diagnostischer Fragestellung gezielt hin überweist, derzeit noch der Goldstandard. Aber der 3d Röntgentechnik gehört die Zukunft und die Weiterentwicklung steht nicht still.
HINWEIS: Dieser Blog dient ausschliesslich der Patienteninformation, um aktuell gängige kieferorthopädische Behandlungen und Konzepte verständlich zu machen. Es ist kein Ort, um alternative Behandlungsmöglichkeiten online zu diskutieren. Er ist ebensowenig dafür erstellt, in Kommentaren beschriebene Fälle zu diagnostizieren, zu bewerten oder Behandlungspläne für Leser auszuwählen. Wir bitten um Verständnis dafür, dass es bei Zehntausenden von Lesern jeden Monat leider nicht möglich ist, auf alle Fragen und Kommentare zu antworten. Bitte lies deshalb die Kommentare, die mit jedem Artikel verbunden sind. Oft werden wiederholt ähnliche Fragen gestellt, die an anderer Stelle bereits beantwortet wurden. Die hier veröffentlichten Meinungen und Informationen sind urheberrechtlich geschützt und können nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors und gegen eine zu vereinbarende Lizenzgebühr verwendet werden.