Vorteile im Beruf, Anerkennung in der Gesellschaft, ein gestärktes Selbstbewusstsein, bessere Möglichkeiten bei der Partnerwahl – all diese Gründe bewegen Erwachsene zu einer kieferorthopädischen Behandlung. Reicht es dann nicht, als Erwachsener eine solche Behandlung anzugehen? Warum schon im Kindesalter die Belastung auf sich nehmen? Dass bereits Kinder unter schlechten und unschönen Zähnen leiden, ist vielen Eltern nicht bewusst. Doch dazu mehr in den nächsten Folgen.
Karies und Parodontitis
Der wichtigste Grund, bereits frühzeitig eine kieferorthopädische Behandlung anzugehen, ist die Vermeidung von Schäden, die vielleicht erst später sichtbar werden oder die Gesundheit erst später beeinträchtigen. Schiefe und krumme Zähne, ein großer Überbiss, nicht zueinander passende Kiefer und andere Zahnprobleme beeinträchtigen nicht nur das Lächeln, sondern haben Auswirkungen auf die Gesundheit. Sie begünstigen z. B. Karies und Parodontitis, da sich verschachtelte und engstehende Zähne schlecht reinigen lassen.
Verletzungsgefahr für Zähne
Stehen die oberen Frontzähne weit vor den unteren, ist zudem die Verletzungsgefahr erhöht. Der ideale Abstand der oberen zu den unteren Frontzähnen liegt bei etwa 3 mm. Für jeden zusätzlichen Millimeter erhöht sich das Risiko, dass die Frontzähne durch einen Unfall verletzt werden, statistisch gesehen um 13 Prozent. Nehmen wir als Beispiel einen Jungen von zehn Jahren, dessen obere Frontzähne 10 mm vor den unteren Frontzähnen liegen. Dabei handelt es sich um keine seltene Fehlstellung! Der Abstand ist somit um 7 mm vergrößert, was bedeutet, dass das Verletzungsrisiko um insgesamt 91 Prozent erhöht ist! Es ist also eher ein Wunder, wenn dieser Junge sich keine Verletzung an den Zähnen zuzieht.
Störungen im Hals- und Nackenbereich
Bei Fehlern in der Kieferstellung geht es mehr um funktionelle Aspekte. Passen die Kiefer nicht zu einander, leidet die Statik des gesamten Kauapparates darunter. Die Fehlstellung überlastet die Kiefergelenke und strapaziert die Kau- und Gesichtsmuskulatur übermäßig. Doch nicht nur Mund, Kiefer oder Gesicht können betroffen sein. Auch Störungen im Bereich des Halses, des Nackens und des gesamten Haltungsapparates sind möglicherweise Folgen einer Fehlstellung. Eine sinnvolle kieferorthopädische Behandlung steuert daher, gerade bei größeren Fehlstellungen, frühzeitig entgegen und verhindert so langfristige negative Auswirkungen.