Was ist hier mit Integration gemeint? Bei diesem Aspekt geht es um die Einbindung Deines Kindes in sein gesellschaftliches Umfeld.
Freundeskreise oder Außenseiter?
Wird es gut in den Klassenverband aufgenommen? Ist es etabliert im Sportverein? Findet es leicht Freunde? Sein Lächeln und die dabei sichtbaren Zähne und Zahnstellungen spielen auch hier eine wichtige Rolle. Offenbaren sich hier Abweichungen zu anderen Kindern, kommt es möglicherweise zu Ausgrenzungen. Schon bei Kindern gelten makellose Zähne und ein schönes Lächeln als Statussymbol. Statussymbole gehen oft einher mit der Zuweisung, bzw. Einordnung in eine bestimmte Gesellschaftsschicht. Und da uns in Film und Fernsehen, Printmedien und in der Werbung überall makellos schöne Zähne begegnen, die mit Erfolg und Karriere assoziiert werden, erleben Kinder, die dem Ideal nicht entsprechend nicht selten Ausgrenzungen, die zu einer starken psychischen Belastung führen.
Wenn andere über dein Kind reden
Kann ein Kind den Mund nicht richtig schließen, weil die Zähne zu weit vorstehen, wird dies zum Gesprächsstoff für andere. Das Gleiche passiert, wenn Zähne besonders schief stehen, einzelne Zähne vor- oder zurückstehen und Lücken bilden oder die Zähne sichtbare Löcher haben. In all diesen Fällen ist es sinnvoll, frühzeitig die Kieferorthopädin aufzusuchen. Sie kann Abhilfe schaffen oder zumindest beraten, wann und wie diese Probleme angegangen werden können.
In der Regel wird der Kieferorthopäde den frühestmöglichen Zeitpunkt empfehlen, und zwar nicht nur wegen des medizinischen Erfolges. Je eher die Fehlstellung behoben werden kann, umso eher kann Integration stattfinden, wenn diese zuvor zum Problem wurde, und umso langfristiger wird der Erfolg sein.
Der politische Aspekt
Sicher ist es für manche Eltern noch schwierig, sich für eine solche Behandlung zu entscheiden – zum einen aus Kostengründen, zum anderen weil ihnen die Informationen fehlen und keiner sie an die Hand nimmt. Daher ist der Zugang zu jedweder Art der Behandlung immer auch ein Politikum.
Der Zahnarzt Jörg R. Schmelzer kommt in seiner Dissertation über „Zahnmedizinische Prävention für Kinder und Jugendliche“ zu dem Schluss: „Das entscheidende Ziel der zahnmedizinischen Prävention bei Kindern und Jugendlichen sollte nicht vorwiegend in der kurzfristigen Einsparung von Kosten, sondern vielmehr in der langfristigen Erhaltung und Verbesserung der Mundgesundheit in allen sozialen Schichten liegen.“ Diese Mahnung, die sich im Grunde mehr an die Politik als an die Eltern richtet, gilt in gleichem Maße für die Kieferorthopädie.