Hierbei handelt es sich durchaus um eine legitime Frage. Wäre es nicht sinnvoll, der Natur hier weitestgehend ihren Lauf zu lassen? Die klare Antwort: Nein! Genaugenommen sollte es beim Tragen einer Zahnspange jedoch nicht nur um die Optik des jeweiligen Endergebnisses, sondern um die allgemeine Funktionalität des Gebisses gehen.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf zeigt sich schnell, dass es verschiedene Gründe gibt, im Zusammenhang mit Fehlstellungen einen Kieferorthopäden aufzusuchen.
Der wichtigste Grund überhaupt: Die Gesundheit! Schiefe Zähne und Fehlstellungen im Bereich des Kiefers können die unterschiedlichsten gesundheitlichen Probleme mit sich bringen. Unter anderem können zum Beispiel Karies oder Zahnbettentzündungen die Folge sein. Denn: Zähne, die ineinander verschachtelt sind, lassen sich schwerer putzen. Hier setzen sich schnell Bakterien und Co. fest und können die Struktur hier nachhaltig schädigen. Dass dem so ist, zeigt sich oft erst dann, wenn die Kinder über Schmerzen oder ein „unangenehmes Gefühl“ klagen.
Je nach Ausprägung der Fehlstellung kann auch der gesamte Kauapparat leiden. Je früher mit der kieferorthopädischen Behandlung begonnen wird, desto besser ist in der Regel auch die Prognose.
Damit ein passender Behandlungsplan erstellt werden kann, ist es im ersten Schritt wichtig, sich als Kieferorthopäde einen Überblick über die altersgerechte Entwicklung des Kindes zu verschaffen. Wachstum, aber auch das Gebiss spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.
Denn: Wachsen bereits die bleibenden Zähne, obwohl sich noch die Milchzähne im Kiefer befinden, ist es gegebenenfalls an der Zeit, gegenzusteuern – meist auch in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Zahnarzt.
Selbstverständlich kann es auch sein, dass die Milchzähne zu früh ausfallen und die bleibenden Zähne dementsprechend schief nachwachsen. Auch hier ist es wichtig, möglichst frühzeitig einen Termin beim Kieferorthopäden zu vereinbaren.
Keine Frage: Schöne Zähne können auch das Selbstvertrauen eines Kindes unterstützen. Immerhin macht das Lachen mit einem geraden Gebiss doch oft noch ein wenig mehr Spaß, oder? Mittlerweile gibt es sogar Studien, die belegen, dass es sich durchaus positiv auf das Selbstvertrauen auswirkt, wenn Kinder frühzeitig (selbstverständlich nur dann, wenn Bedarf besteht) kieferorthopädisch behandelt werden. Daher können Zahnspangen mitunter auch oft dabei helfen, Hänseleien in der Kindheit vorzubeugen.
„Dass die Zähne gerade sind, ist nicht sooooo wichtig!“ – Sätze wie diese lassen viele Kieferorthopäden aufhorchen… und ehrlich gesagt, hin und wieder auch ein wenig verzweifeln. Klar: Bei dem Ziel eines geraden Gebisses geht es auch, aber nicht nur, um die Optik.
Vielmehr stellen gerade Zähne auch einen wichtigen Baustein auf dem Weg zu einer gesteigerten Mundgesundheit dar. Daher ist es umso wichtiger, ihren Stellenwert nicht zu unterschätzen. Ob Du dann letztendlich eine Zahnspange tragen solltest oder nicht, verrät Dir Dein Kieferorthopäde in einem Beratungsgespräch.