Das Wort „Zahnfehlstellung“ klingt fies, oder? Es wäre aber falsch, hier allzu standardisiert vorzugehen! Denn: Nicht jede Zahnfehlstellung ist gleichzeitig auch behandlungsbedürftig.
Vor allem dann, wenn du unter einer Zahnfehlstellung leidest, die dich im Alltag absolut nicht behindert und die keine Schmerzen verursacht, kannst du dir überlegen, ob du hier überhaupt tätig werden möchtest.
Ein typisches Beispiel: Deine Schneidezähne greifen vorne ineinander. Du kannst problemlos kauen und fühlst dich nicht eingeschränkt. Gleichzeitig stört dich dieses „Phänomen“ jedoch in optischer Hinsicht. In einem solchen Fall solltest du – gerade in Bezug auf deine Lebensqualität – hier tätig werden. Die allermeisten Kieferorthopäden dürften Erfahrungen mit Menschen haben, die kleinere „Schönheitsfehler“ dieser Art korrigieren möchten.
In der Regel handelt es sich bei kleineren Fehlstellungen um die „Projekte“, die wenig Zeit in Anspruch nehmen und innerhalb weniger Monate der Vergangenheit angehören. Meist sind Korrekturen dieser Art auch mit einer besonders geringen Schmerzintensität verbunden.
Ein weiterer Vorteil: Einmal in die richtige Position gebracht, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass deine Zähne wieder in die „falsche Stellung“ zurückfallen werden.
Vereinfacht ausgedrückt: Dann, wenn die Zahnschiene an ihre Grenzen gerät. Natürlich kann dein behandelnder Kieferorthopäde gut einschätzen, wann welche Option zum Tragen kommen sollte.
Er klärt dich darüber auf, welche Folgen deine Zahnfehlstellung, möglicherweise auch auf die anderen Zähne, haben kann und wie du es schaffen kannst, dein (entweder rein optisches oder medizinisches Problem) zu lösen.
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle auch erwähnt, dass es natürlich auch möglich ist, Zahnfehlstellungen mit Alignern oder festen Spangen so zu behandeln, dass im zweiten Schritt weitere Behandlungen, wie zum Beispiel das Setzen einer Krone, vorgenommen werden können.
Als „Grundregel“ gilt: Je schwerer die Fehlstellung ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Zahnschiene/ der Aligner eher NICHT zum Einsatz kommen wird. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn du bereits Schmerzen und/ oder Probleme beim Essen und Trinken hast.
Keine Sorge! Natürlich ist es nicht deine Aufgabe, die passende Behandlungsmethode für deinen Bedarf herauszufinden. Das übernimmt dein Kieferorthopäde. Er zeigt dir auf, welche Optionen für dich infrage kommen und wie lange deine Behandlung in etwa dauern wird. Gleichzeitig solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass auch der beste Behandlungsplan nicht in Stein gemeißelt ist.
Immerhin lässt sich nie zu 100 Prozent vorhersagen, wie sich deine Zähne entwickeln werden. Sofern nötig, nimmt dein Kieferorthopäde Anpassungen an deinem Plan vor.
Ob eine Zahnfehlstellung behandelt werden muss oder nicht, ist von verschiedenen Details abhängig. Klar: Wenn du Schmerzen oder Beschwerden beim Kauen hast, dürfte sich die Frage „Muss ich diese Fehlstellung wirklich behandeln?“ eigentlich nicht stellen.
Aber: Auch dann, wenn dich „nur“ die Optik deiner Zähne stört, hast du die Möglichkeit, gegenzusteuern.
In diesem Artikel erfährst du, was du im Zusammenhang mit der Behandlung von Zahnfehlstellungen wissen solltest und wann Aligner an ihre Grenzen geraten.