Hierbei handelt es sich um eine Frage, mit der Kieferorthopäden immer wieder konfrontiert werden. Die gute Nachricht ist jedoch, dass es in den meisten Fällen nicht nötig ist, die Zähne von Patienten zu entfernen – zumindest dann nicht, wenn frühzeitig mit der Behandlung begonnen wurde.
Generell hat jeder Kieferorthopäde großes Interesse daran, Zähne zu erhalten. Nur im Notfall und dann, wenn wirklich alle anderen Möglichkeiten nicht fruchten bzw. gefruchtet haben, wird zur Entfernung geraten, um dafür zu sorgen, dass wieder ausreichend Platz vorhanden ist.
Vor allem dann, wenn Zähne besonders eng zusammenstehen, sich verschieben und möglicherweise sogar schon schmerzen, ist es definitiv an der Zeit, hellhörig zu werden. Viele Patienten hegen bereits einen Verdacht, wenn sie sich zum ersten Mal beim Kieferorthopäden beraten lassen.
Statistiken zufolge werden Zähne von Patienten in etwa fünf bis zehn Prozent der Fälle gezogen. Eine Ausnahme muss hier in Bezug auf die Weisheitszähne angeführt werden. Würden diese mit in die Statistik eingeschlossen, läge die Wahrscheinlichkeit sogar bei circa 40 Prozent. (Interessanterweise werden jedoch auch Weisheitszähne in der heutigen Zeit deutlich seltener als noch vor einigen Jahren gezogen.)
Solltest Du zu denjenigen gehören, die sich vor dem Anpassen einer Zahnspange von einem oder mehreren Zähnen verabschieden müssen, gilt zunächst natürlich: keine Panik! Selbstverständlich wird der entsprechende Bereich betäubt, so dass Du Dir keine Sorgen um Schmerzen während des Ziehens machen muss.
Danach dauert es in der Regel etwa sechs bis acht Monate, bis sich die Lücke wie gewünscht schließt. Schon nach etwa drei Monaten sieht man in den meisten Fällen jedoch erste Erfolge, so dass die Zahnlücke dann schon deutlich weniger auffällt.
Das Schließen der Lücke tut selbstverständlich nicht weh. Der Kiefer passt sich langsam an die neue Situation an und wirkt am Ende der Behandlung deutlich harmonischer.
Grundsätzlich gilt, dass Zähne bei Weitem nicht so häufig gezogen werden, wie oft vermutet wird. In vielen Fällen ist es heutzutage – auch aufgrund veränderter, moderner Behandlungsmethoden – nicht mehr nötig, auf diese Art für Platz zu sorgen.
Solltest Du dennoch zu denjenigen gehören, bei denen dieser Schritt unvermeidlich ist, musst Du Dir keine Sorgen machen. Dein Kieferorthopäde ist der richtige Ansprechpartner für alle Fragen rund um Deine Behandlung. Du hast Fragen und/ oder Angst? Dann wende Dich vertrauensvoll an ihn, damit er Dir alles in Ruhe erklären kann.
Viele Patienten haben Angst davor, vor dem Einsetzen einer Zahnspange „Zähne lassen zu müssen“. Und tatsächlich gibt es einige Fälle, in denen es unvermeidlich ist, auf diese Weise Platz zu schaffen. Das Ziehen von Zähnen vor einer kieferorthopädischen Behandlung ist jedoch keinesfalls die Regel. In vielen Fällen kann dem Problem auch anders zu Leibe gerückt werden.
Doch selbst wenn Dir Dein Kieferorthopäde zum Ziehen der Zähne rät: Du musst vor dem Eingriff definitiv keine Angst haben.